An einem trüben Freitag im März kam, pünktlich zum Feierabend, via Facebook (https://www.facebook.com/wirtzmusik/posts/10154469548693797) die Bekanntgabe das die Wirtz Truppe meine Heimat entern wird bzw. zumindest ganz in der Nähe aufschlägt.

So konnte der Plan am Donnerstag, 14.07.2016 auf die Reise nach München zu gehen wieder verworfen werden, denn vor der Haustüre ist natürlich viel geschickter als einen Urlaubstag und eine Übernachtung in München zu planen; zum anderen weiß ich wie toll der Honbergsommer ist und was die Location hergibt. Nicht das uns der Ausflug zu Wirtz nach München zu weit wäre oder man ihn noch zusätzlich mitnehmen könnte, aber wir haben noch viele Termine in diesem Jahr und Urlaubstage sind leider auch nur begrenzt verfügbar. Wir überlegen aber trotzdem zweimal, ob wir beide Konzerte mitnehmen sollen. Wir entscheiden uns schweren Herzens dagegen. Das Zelt auf dem Honberg sollte also das Ziel sein. Die Location ist ein absolutes Highlight und die Größe ist genau der Rahmen, in dem ich mir ein Wirtz Konzert geben möchte. Klein, eng, warm, kuschelig und gefühlt familiär.

WIRTZ - 15. Juli 2016 - Honbergsomer

Der Kauf war in weniger als 2 Minuten erledigt und 3 Karten waren meine! Die Größe der Location und die ausverkauften, großen Konzerte im letzten Herbst mahnten hier etwas zu Eile.
Nicht nur das Erlebnis, nach unendlichen 9 Monaten wieder ein Wirtz Konzert erleben zu dürfen, sondern auch ein Wochenende mit meiner besten Freundin, sind wundervolle Gründe diesen trüben Freitag in grandioser Freude zu erleben.

Freitag Abend
Jetzt heisst es noch unendliche 4 Monate warten und die Vorfreude geniessen.
Es ist dieses Jahr zum Glück so, dass die Monate bis Juli erstmal noch mit einigen Konzertbesuchen gespickt sind, aber das was mich direkt vor der Haustür erwartet, darf ganz ohne Übertreibung als Highlight betrachtet werden. Wie sehr das doch alles noch zutreffen wird, wird mir erst jetzt beim verfassen dieser Zeilen langsam wirklich klar.

Täglich wurden wir beide zappeliger und freuten uns mit jeder Stunde mehr auf den endlich bevorstehenden Abend. 
Gegen Mittag trafen wir uns bei mir zu Hause, hatten noch ein bissl Spass, bereiteten uns langsam vor und warteten nur noch auf den Moment, in dem wir endlich los durften, denn die Vorfreude war mittlerweile an dem Punkt an dem sie kaum noch auszuhalten war und es einfach nur noch Zeit wurde, dass es endlich los geht. 
Wir hatten das große Glück, das wir bis fast zur Location gefahren und auch wieder abgeholt wurden, so konnten wir beide ganz entspannt den Abend geniessen und ein paar Bierchen trinken.

Warten, warten, warten… 
Absolut im Zeitplan erreichten wir den Honberg und stellen uns an den Einlass am Ende des Biergartens. Unser Ziel war Reihe 1, rechts von der Bühne. Erfahren genug sind wir ja mittlerweile und so ging der Plan wieder einmal auf und wir hatten genau den Platz den wir angepeilt hatten. Läuft sozusagen! Nun kommt das lange Warten auf den Showbeginn. Aber da wir noch eine weitere Freundin erwarten verkürzt uns das die Wartezeit. Ein bissl umgucken wer sich hier noch so rumtreibt und lockeres Plaudern, dann schneit unsere weitere Begleitung auch schon herein. Zwei von uns sind Wiederholungstäter und die dritte ist die, die wir mitbringen. Eine Runde Bier für alle und dann geht es auch schon mit der Vorband los. 
Lemo macht einen klasse Job, er reisst uns allerdings nicht so aus dem Sattel wie die Vorband bei der letzten Tour, aber zum warmmachen ist es prima und solch einen Hauptgewinn kannst ja auch nicht jedesmal als Vorband kriegen. War schön, hat Spass gemacht, aber wir sind ja nicht für die Vorband da, sondern die Wirtz Crew, welche schon hinter der Bühne steht. Kleine Umbaupause und dann geht es auch schon los! 

Verdammt sind 9 Monate eine lange Zeit, umso schöner ist es, die ersten Live-Töne um die Ohren gehauen zu bekommen. Drei Ladies strahlen sich während dem ersten Song erstmal an, dann sind wir auch schon mitten drin! Es wird gesungen, gerockt, zwischendurch werden auch mal ein, zwei Tränchen verdrückt, in der Hauptsache wird jedoch richtig abgefeiert und gefühlt hat das Zelt richtig geil mitgemacht, leider kannst du das in der ersten Reihe immer relativ schlecht einschätzen, wie die Stimmung im Rest der Location ist, vorne war sie zumindest super! 

WIRTZ - 15. Juli 2016 - Honbergsomer

Die Setlist war richtig geil gewählt, eine tolle Mischung aus dem neuen Album, den „Klassikern“ und auch Songs, die in der letzten Tour nicht drin waren.
Freitag Abend wird natürlich extrem abgefeiert, bietet sich aber heute auch richtig an. Zu meiner großen Freude hat es „Kamikaze“ in die Setlist geschafft, genau wie „Weil ich so bin“. Besonders abgefeiert wurden von mir natürlich die Songs, welche sich über persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, egal ob positiv oder negativ, einen ganz eigenen Platz in meinem Leben geschnappt haben. Ein paar Tränen, die sich hierbei den Weg nach draussen erkämpfen sind nicht schlimm, denn es ist Emotion und die ist gut.

„Wo ist steh“, dieser Song ist einfach nur geil um ihn in die Welt zu brüllen, für alle Arschlöcher, welche nicht drauf klarkommen, dass es Menschen gibt, die ihre Fresse nicht halten können oder wollen. Dabei waren natürlich auch LMAA, Ne Weile her, Richtig weh, Frei, Keine Angst, Mon Amour, Aus versehen, Meinen Namen, um nur einen Teil der Setlist, in willkürlicher Reihenfolge, zu nennen. Die Songs waren in ihrer Reihenfolge super gewählt, ein gut gemachter Mix aus hochpushen, baladesk runterholen und wieder wegkicken. 
Daniels Ansagen waren wie immer knackig schnell, auf den Punkt und doch gefühlt irgendwie ausführlicher wie im letzten Jahr. Mir persönlich gefällt das und ich geniesse diese kleinen, informativen Verschnaufpausen. 

WIRTZ - 15. Juli 2016 - Honbergsomer

Nada Brahma packt mich wie jedesmal und katapultiert mich in meinen eigenen Film, der während singen und die letzten Minuten der Show geniessen, in meinem Kopf abläuft und sich mit den Eindrücken des heutigen Abends vermischt. Der „Tango“ darf natürlich weiterhin nicht fehlen und verursacht wie jedesmal gigantische Gänsehaut von den Haarspitzen bis in die kleinen Zehen. 
Es war ein toller, emotionaler und richtig cooler Konzertabend! Ich bin ein riesiger Fan dieser kleinen Locations, in denen man sich wirklich wie unter Freunden fühlt und das Ganze klein und kuschelig ist. 

Aftershow
Viel zu schnell sind die zwei Stunden wieder vorbei, begeistert, glücklich und durstig auf ein frisches Bier machen wir uns auf den Weg aus dem Zelt in den Biergarten. Vor dem Zelt muss ich dann doch grinsen, turnt da ein echt gutes Daniel Double herum, im Dunkeln auf einen flüchtigen Blick könnte man sie fast verwechseln. Wir brauchen dringend ein kühles Bier, der Abend ist ja an dieser Stelle noch nicht zu Ende, denn wir haben Glück und können einfach vor Ort den Abend ausklingen lassen. Wir suchen uns einen bequemen Platz, trinken und führen einige schöne Gespräche mit Leuten, die wir auf dem Weg zur Location bereits getroffen haben, treffen neue, interessante Menschen und beobachten einfach was um uns herum passiert. Es gibt natürlich auch hier die klassischen Eventfans und Leute die bisher keine Berührung zu dieser Band hatten. Immer wieder schön zu sehen wie unterschiedlich die Leute drauf reagieren, aber auch wie begeistert manch einer nach seinem ersten Wirtz Konzert sein kann. 

Ein schöner Abschluss für einen wunderbar wirtzigen Abend.