Auf innigen Wunsch meines kleinen Neffen kam es dazu, mit Ihm und seiner Mutter das Konzert von Mark Foster auf dem Hohentwiel zu besuchen. Als die "coole Tante" kann man ja nicht absagen und so machte ich etwas früher Feierabend, fuhr nach Hause, zog mich um, richtete den Zwerg und auf ging es Richtung Singen.

Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg auf den Singener Hausberg, der Zwerg, sichtlich aufgeregt und voller Vorfreude, war kaum noch zu halten. Nach Zug, Shuttlebus und einem ordentlichen Fussmarsch auf den Berg erreichten wir unser Ziel und das Kind betrat zum ersten Mal in seinem Leben ein Konzertgelände. Schön zu sehen, wie er mit großen Augen die Bühne beguckte, das Ganze drumrum beobachtete und damit er erstmal ankommen kann, gehen wir uns was zu trinken holen und setzen uns. Ein Foto für Oma und dann suchen wir uns einen Platz. Das Kind wollte ganz nach vorne, es war noch nicht wirklich voll und wir setzten uns auf den Boden was uns einen Platz in Reihe 3 einbrachte. Wir genossen die Sonne und ein zappeliges Kind konnte es kaum erwarten, dass es endlich los geht. Auf uns wartete allerdings noch eine gute Stunde Wartezeit. Während wir uns die Zeit mit rumblödeln vertreiben, füllt sich der Platz und auch Mama taucht endlich auf. Langsam geht es los und ich warte gespannt, was uns bei der Vorband erwartet. Mark Forster wird heute von „Jeden Tag Silvester“ supported. Die Jungs kommen auf die Bühne und legen los. Mir sagte die Band zuerst nichts, aber der zweite Song kam mir doch irgendwie bekannt vor. Jedenfalls macht sie riesig Laune und wir drei haben mächtig Spass mit den Jungs aus dem hohen Norden. Das Kind findet die Band gut und möchte gerne eine CD haben. Das ist ja schonmal ein guter Anfang. Das er die CD noch bekommt ahnen wir in diesem Moment noch nicht.

Ein kurzer Umbau und dann geht es mit dem Hauptact los. So genau weiß ich ja weiterhin nicht was ich hier soll und wie ich die folgenden Stunden erleben werde. Aber der Zwerg hat Spass (was das wichtigste ist) und als ich mich umsehe, sehe ich ein paar Menschen denen es ähnlich geht. Aber trotz allem hab ich bis jetzt Spaß. Ein Konzert, bei dem ich maximal 3 Texte zumindest im Refrain kenne ist auch mal eine ganz neue Erfahrung. Egal, Spaß haben ist das Motto des Abends! Mark Forster betritt die Bühne und mir fällt spontan ein, warum ich im Normalfall älteren Herren beim Rocken zu elektrischen Gitarren huldige! Diese kreischenden Teenies sind wirklich anstrengend, aber es legt sich dann auch relativ schnell. Ich lasse mich einfach unterhalten und mache natürlich mit, wenn die Zuschauer animiert werden. Irgendwie ist es ganz lustig. Ich kenne zwar kaum Texte, aber die Show ist gut gemacht und ich lasse mich einfach treiben. Die Show, die die Band und Mark Forster abliefern, ist wirklich gut. Im Lauf des Abends gewöhne ich mich ein wenig an das gebotene und irgendwann mach ich einfach mit, es wird ein wenig „rockiger“ und aus Reflex geht die Pommesgabel nach oben. Wird dort leicht verwirrt hingenommen! :) Ich musste dann doch erstmal herzlich lachen und wir stellten fest, das wir anderes gewöhnt sind.

Gegen 22.00 Uhr ist das Konzert vorbei und wir müssen erstmal etwas Essen und dringend was trinken. Schnell am Stand mit allem versorgt und einen gemütlichen Platz unter einem Baum geentert. Nachdem wir frisch gestärkt sind und der Großteil der Menschen bereits auf dem Weg nach unten ist, machen wir uns auch auf den Weg zum Shuttlebus. Wir laufen den Berg herunter und der Zwerg erzählt uns wie toll er es fand und das ihm die Vorband wirklich gut gefallen hat und er unbedingt die CD braucht. Wir versprechen ihm die CD für ihn zu bestellen, da wir nicht bis zum Merchstand der Vorband kamen. Aber es sollte noch optimal laufen, denn die Vorband hatte sich strategisch günstig gute 200m über dem Shuttle-Zustieg an einer Kreuzung postiert und gab Autoramme. Mama und Sohn gingen hin, kauften dem Kind die gewünschte CD und er bekam so ein erstes signiertes Exemplar. Er ist so stolz und glücklich, ich könnte im Kreis grinsen.

Langsam wurde es allerdings Zeit und wir mussten los, denn am nächsten Tag war leider noch einmal Schule. Wir machten uns auf den Heimweg und zu Hause angekommen fiel ein glückliches Kind ins Bett.

Ein interessanter und lustiger Abend ging zu Ende und ich hab eine spannende Erfahrung in völlig fremden Gefilden machen dürfen.