Im Spätsommer 2014 kommt bereits die öffentliche Ankündigung, der schon eine Weile schwebenden Gerüchte, dass es einen HHR 2.0 geben wird. Genau 1 Jahr nach dem grandiosen Ring 2014 wird es also eine Neuauflage geben.

Böhse Onkelz - 1. WE Böhse fürs Leben - 19. & 20. Juni 2015Böhse Onkelz - 1. WE Böhse fürs Leben - 19. & 20. Juni 2015
Vorbereitung HHR 2.0

Diesmal werden direkt 2 Konzerte angekündigt und wir entscheiden uns schon im Vorfeld erneut uns nur um Karten für den Samstag zu bemühen, denn den Freitag wollten wir wieder als Zaungäste verbringen. Never change a great evening.

Im September findet bereits der Vorverkauf statt und ich bekomme tatsächlich direkt meine Karten inclusive der zugehörigen Campingtickets. Was eine entspannte Situation.
Ein wenig die Ausstattung aufgerüstet, einen Kühlschrank besorgt, der mit Gas zu betreiben ist, da die Stromversorgung leider nicht optimal ist. Für die technischen Spielsachen gibt es ein paar Solarpanels und Akkupacks. Somit ist alles vorbereitet, wir sind autark, was die Stromversorgung angeht und es kann losgehen.
Geplant ist erneut eine Anreise am Donnerstag morgen. Wie das Leben allerdings so spielt, sollte es aber alles anders kommen. Bedingt durch einen Jobwechsel meiner Begleitung klappte es mit dem Urlaub nicht. So stand ich da, alle Tickets gebucht und eine gemeinsame Anreise ist erst am Freitag Abend möglich. Ich hatte jedoch Urlaub, genau wie geplant. Irgendwann kam ich auf die Idee, da ja meine Freundin in der Nähe wohnt, bereits am Mittwoch anzureisen und die Abende mit ihr zu verbringen, überlegt, besprochen, beschlossen. Meine Schwester reist also am Freitag mit der Bahn nach und ich hole sie pünktlich am Bahnhof in Hockenheim ab. Ihr Gepäck nehme ich bereits am Mittwoch mit und so kann sie bequem ohne großen Aufwand anreisen.

Mittwoch:
Ich fuhr also am Mittwoch gegen 10 Uhr los, baute gemütlich unser Mini -Womo mit Vorzelt auf, richtete mich häuslich ein. Es war mittlerweile 15 Uhr als ich mir was zu essen und anschließend einen Kaffee gemacht hatte, so setzte mich in die Sonne und beobachtete wie Stück für Stück leben auf dem Campground einzog. Direkte Nachbarn hatte ich noch keine, es gab keine Kontrollen beim Einfahren auf den Campground. Es gab ein Zelt weit außerhalb in dem man seine Karten gegen Ein- und Auslaßbändel eintauschen sollte, doch es war geschlossen. Ich dachte es liegt daran, dass es eben erst Mittwoch ist und die große Anreisewelle erst donnerstags erwartet wurde. Securities oder Kontrollen, auch an den nur zu Fuß erreichbaren Ausgängen, gab es erstmal nicht.

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Hey, du auch wieder hier...

Es war ein wenig komisch, aber es waren einige Gruppen da, welche auch schon letztes Jahr an der gleichen Stelle wohnten, genau wie ich/wir. So ergab es sich, dass wir quasi ein wenig selber dafür sorgten, dass zumindest in unserem Bereich es vernünftig ablief. Es war schon schön, als der erste an meinem Vorzelt stand und mich begrüßte mit den Worten: „Hey, du auch wieder hier, genau wie letztes Jahr? Ihr standet ein paar Meter weiter links und wo ist deine Begleitung?“ Ich erzählte davon, dass sie erst am Freitag nachkommen kann und ich mir den Spaß nicht nehmen lassen wollte und vorab mal alleine hier bin. Somit war ich ein wenig unter Artenschutz gestellt und die Jungs und Mädels hatten ein wachsames Auge auf mich und mein zu Hause. Bis hier funktionierte es wie im Vorjahr.
Abends traf ich mich mit meiner Freundin und ihrem Mann, die mich am Eingang des Campingplatzes abholten. Mittlerweile waren da sogar zuständige Menschen, die sich ein wenig um die Ordnung kümmerten. Ich bequatschte mit dem jungen Mann meinem Plan, den Platz zu verlassen und da es keine Bändchenausgabe gab, blieb zu klären, wie ich denn wieder zu meinem zu Hause komme. Er freute sich über die freundliche Ansprache und wir machten aus, dass er mich natürlich wieder rein lässt. Ich konnte ihm ja auch mein zu Hause, sowie die zugehörigen bereits gekauften Tickets vorweisen.
So fuhren wir los und besuchten unsere Freunde, welche sich bereits auf dem reinen Campingplatz direkt am Ring befanden. Es wurde derweil dort mit den Herren am Einlass gesprochen, dass die beiden für 2 Stunden auf den Platz dürfen und ich ja in einem anderen Bereich wohne und bestimmt kein Interesse habe, mein Womo gegen kein Zelt zu tauschen, so durften wir auf den Platz, mit dem Versprechen uns bei diesem Herrn wieder zu melden, wenn wir den Platz verlassen. Wir wurden abgeholt und machten es uns nach einer Begrüßungs- und Vorstellungsrunde im Camp bequem und plauderten 2 Stunden über Dies und Das. Irgendwann nahte der kurze Abschied bis zum nächsten Tag und ich wurde bequem per Auto zurück zu meinem Campingplatz gefahren. Es war ein toller Abend und ich wusste, es war die richtige Entscheidung zu fahren.

Auf die Plätze, fertig, los...

Ein wenig Sitzen im Vorzelt mit Bier und Futter, dann wurde es auch irgendwann Zeit fürs Bett. Leider war der frühe Morgen nicht wirklich angenehm. Ich steckte mir meine Inears mit mit dem bereits Vorbestellten neuen Wirtz Album in die Ohren und verschaffte mir so die nötige Ruhe, um ein wenig weiter zu schlafen, während ich die neuen Songs im Schlaf quasi aufsaugte.

Donnerstag:
Im Lauf der Nacht reisten sehr seltsame Leute an und wie sich später herausstellte, wurden die Kontrollen der Einfahrt nachts nicht besetzt und so füllte sich der Platz, welcher ohne Aufsicht war, völlig unkontrolliert. Das war wohl der größte Unterschied zum Vorjahr.
Gegen 10.00 Uhr beschloss ich nun doch mal aufzustehen und mir einen Kaffee zu kochen, denn von Dämmerschlaf hatte ich langsam die Nase voll.
Das Wetter war nicht so strahlend wie am Vortag, aber das war angekündigt und es war zumindest noch trocken. Ich frühstückte nicht draußen, sondern blieb im Vorzelt, denn es war doch reichlich frisch und auf meiner "Veranda" lag ein Schlafender. Ich lies ihn schlafen, nachdem ich kurz gecheckt hatte, das es ihm soweit gut geht.

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Vormittags in der Hauptrolle: Open Air Wetter

Im Lauf der nächsten Stunde konnte ich durch meine großen Fenster beobachten, wie sich der Himmel immer mehr verdunkelte und der angekündigte Regen und Wind ließen nicht mehr lange auf sich warten. Ich machte es mir gemütlich, denn ich musste ja keinesfalls nach draußen und dem Schlafenden wurde das Wetter wohl auch zu schlecht, denn irgendwann war er verschwunden.
Es regnete in Strömen und das Wetter wurde immer schlechter. Also schnappte ich mir meine Gitarre und klimperte ein wenig vor mich hin. Irgendwann meldete mein Magen, daß er gefüllt werden wollte und ich machte mir Futter. Es ist schon schön, wenn man im Vorzelt sitzt, alles trocken, der Kühlschrank voll und das Wetter schlecht ist. Es war ein gemütlicher Tag und voll gefressen haute ich mich nochmal auf’s Ohr, denn es war ruhig und diese Zeit musste man zum Schlafen nutzen.
Nach meinem ausgiebigen Mittagsschlaf erwartete mich dann deutlich besseres Wetter und ich machte mich daran, mich zu richten und mein Band endlich abzuholen. Heute hatte einer unserer Gruppe seinen großen Tag, denn er war zum Soundcheck eingeladen und um das zu würdigen, haben wir uns im Kollektiv angekündigt, um ihn danach abzuholen.
Ich machte mich heute zu Fuß auf den Weg zum Ring, denn unsere Bekannten aus Meißen, die wir beim Soundcheck 2014 kennengelernt haben, reisten donnerstags an und es war klar, wir treffen uns und machen uns gemeinsam auf den Weg zum Soundcheck. Wir stellten uns wie im Vorjahr an den gleichen Platz um zu lauschen. Meine Freundin und ihr Mann kamen auch dort hin und so wurde es ein gemütlicher Abend und wir machten uns nach dem Soundcheck auf den Weg, unseren Freund abzuholen.

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Es war erneut ein toller Abend und wir machten uns recht spät auf den Rückweg und auf dem Platz angekommen stellten wir fest, das es in der Zwischenzeit richtig voll wurde. Die Bewohner des Campingplatzes waren auch großteils sehr betrunken und ich versuchte möglichst schnell in mein Womo zu kommen. Im Gegensatz zum letzten Jahr war es auf dem Campingplatz recht unangenehm und ich fühlte mich nicht wirklich sicher und ziemlich unwohl.
Nach einem Schlummertrunk legte ich mich, allerdings bereits in der Erwartung, eine ähnlich laute Nacht zu haben wie am Vortag, direkt mit den Inears schlafen und verbrachte eine erstaunlich ruhige Nacht.

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Freitag:
Freitags wurde erstmal ausgeschlafen, Kaffee und Futter zu mir genommen und dann ging es wie im Vorjahr zum Merch einkaufen. Ich traf mich mit den Jungs und Mädel aus Meißen und wir wackelten gemeinsam zum Ring. Sie gingen gleich einkaufen und gleich zurück um sich auf das Konzert vorzubereiten.
Ich traf mich in der Zwischenzeit mit Familia, denn mittlerweile waren alle eingetroffen und die Tagesgäste wollten ja auch begrüßt werden. So ging es gemeinsam zum Shopping, die Einkäufe wurden verteilt und die Konzertgänger erhielten ihre Sachen nach dem Konzert zurück. Dann teilte sich die Gruppe, die mit Tickets gingen langsam Richtung Gelände und wir machten uns auf den Weg zurück zum Familia Camp, dort machten wir es uns ein wenig gemütlich und plauderten mal wieder. Um die Mittagszeit machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Platz, denn ich wollte was essen und rechtzeitig meine Schwester vom Bahnhof abholen.
Die Stimmung auf unserem Campingplatz wurde immer komischer und mittlerweile fühlte ich mich auch bei Tageslicht mehr als unwohl und lies zumeist mein Vorzelt einfach geschlossen. 

Endlich zu zweit: 

Bewaffnet mit Handynavi machte ich mich rechtzeitig auf den Weg zum Bahnhof. Ein interessantes Gefühl komplett gegen den Strom der Massen Richtung Bahnhof zu wackeln und außerhalb des Campingplatzes fühlte ich mich auch gleich bedeutend wohler und sicherer. Der Zug kam pünktlich an und zur Begrüßung musste natürlich ein bisschen Klischee erfüllt werden und wir tranken erstmal das Begrüssungsbier aufm Bahnsteig.
Der Rückweg zum Campingplatz war mit meinem Bericht über die letzten Tage schnell geschafft und ich erzählte auch von den seltsamen Zuständen auf dem Platz und dass ich mich nicht wirklich wohl gefühlt habe, besonders seit dem vorherigen Abend. Aber da wir ab sofort ja zu zweit waren, war das alles nicht mehr so schlimm. Gleich das Bändchen geholt und ab zum Womo, Essen fassen und langsam vorbereiten für unseren Konzertabend als Zaungäste, aber da kam uns dann ein erneuter Regenschauer dazwischen. Wir freuten uns riesig darauf und der Campingplatz und die Stimmung dort waren uns völlig egal. Die meisten waren eh auf dem Konzert, somit ging es an diesem Abend ruhiger zu. 

Konzert 1 von 4:
Wir machten uns um kurz nach 19.00 Uhr auf den Weg zum Ring. Vermutlich waren meine Erwartungen nach dem Vorjahr einfach zu groß und ich konnte nur enttäuscht sein. Vielleicht war es auch die seltsame Stimmung auf dem Campingplatz und das Chaos mit Feuerwehr und Polizei wegen der dort hausenden Chaoten und Brandstiftern. Scheinbar wurden auf der Womo Stellfläche in diesem Jahr alle "Mexiko-Fans" und Sonstige eingepfercht und das ohne Aufsicht. Jedenfalls war meine Stimmung nach ungefähr 1 Stunde der Show mehr als am Boden. Ich weiß es nicht genau, aber ich fasse besser hier nicht in Worte was meine Gedanken waren, aber nennen wir es einfach mal Enttäuschung und der Gedanke, na super ich habe noch für 2 Shows Karten, aber vielleicht ist der Start einfach nicht glücklich.
Natürlich war der Sound, die Songs und das Drumherum alles super, funktioniert eben bewährt gut, eine tolle Party mit Onkelz Songs, perfekt. Aber der ambitionierte Zuhörer erwartet sich etwas mehr wie Ansagen, die ihm bekannter als bekannt vorkommen, einen neuen Song der… ich kann meine Enttäuschung über das was man da als „DAS“ neue Material vorgestellt hat nicht verbergen. Der Sound des Songs ist grandios und die Schnipsel im Vorfeld machten schon Laune auf was grandioses. Und was kommt? Ein Text, der klingt als wäre er ausgewürfelt. Was Mutmaßungen angeht aus wessen Feder der Text stammen könnte, verzichte ich an dieser Stelle, denn wir wissen mittlerweile, daß er von Stephan ist. Nach der Show treffen wir uns noch mit den Anderen, um das gekaufte Merch den Konzertbesuchern wieder zu geben und beschließen spontan, auf der Rastanlage, die auf dem Weg liegt noch einen Burger zu essen und einen Kaffee zu trinken. So ersparen wir uns den Gänsemarsch innerhalb der Massen. Gegen 1.00 Uhr erreichen wir dann wieder unseren Platz, erfreut stellen wir fest, daß Nichts abgefackelt wurde und setzen uns erstmal gemütlich hin, werfen die Heizung an lassen den Abend gemütlich ausklingen. 

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Campingchaos 

Die Nacht verläuft ähnlich wie die letzten, wobei ich mich wieder für Inear Beschallung entscheide und einfach schlafe. Erst eines der Feuerwehrautos, die direkt an uns vorbei fahren, weckt mich. Ungefähr 50 Meter neben uns haben die Chaoten mal wieder gezündelt und heute brannte ein Dixie. Mittlerweile bin ich soweit, lediglich die Vorhänge zu öffnen und zu gucken ob es gefährlich nah ist, oder ob ich mich wieder hinlegen kann. Ähnlich geht es auch den anderen „Normalen" in der Nähe. Leider ist es den Ordnungskräften wohl nicht möglich, hier eine entsprechende Zahl an Personal zu stellen, das wie im letzten Jahr, für die entsprechende Ordnung sorgt. Das ist sehr schade und trübt das Erlebnis schwer. In der Nachbetrachtung des Rings fiel auf, daß die Ordnungskräfte wohl an vielen Stellen völlig unterbesetzt bzw. überhaupt nicht informiert waren. Dies betraf ja auch nicht nur unseren Platz sondern auch den Innenraum, wo die Security die erste Welle am Freitag völlig überfüllte und die Menschen teilweise einfach raus sind, weil es nicht auszuhalten war. Von diesen Geschichten gibt's leider viel zu viele in diesem Jahr. Irgendwann wird die Nacht aber dann ruhig und wir schlafen selig.
Am nächsten morgen ist plötzlich ein Großteil des Platzes leer und es ist ruhig. Wir stehen auf und machen erstmal einen kurzen Check. Scheinbar ist ein Großteil direkt am Samstag morgen abgereist. Einige Neuankömmlinge ziehen auf die freien Flächen und wir frühstücken erstmal. 

Samstag:
Mein Kumpel und sein Kollege werden auch zum Ring gebracht und parken neben unserem Campground auf der Parkfläche und wir lotsen sie zu unserem Platz. Meine Freundin und ihr Mann kommen auch mitsamt ihrer Begleitung dazu und so sitzen wir nochmal gemütlich im Vorzelt und trinken einen Kaffee. 

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Langsam kommen wir in Stimmung und machen uns erneut auf den Weg um nochmals einzukaufen und die anderen, die in die erste Welle wollen zu begrüssen. Nach Begrüßung und der Verabschiedung „auf später“ geht es für den einen Teil rein und wir machen uns auf den Weg zurück, mitsamt den Einkäufen unserer Freunde, denn die Autos stehen ja bei uns in der Nähe und somit können die Sachen im Womo gelagert werden. Leider streikt mein Knie auf dem Rückweg und ich muss mich erstmal mit Tabletten wieder einsatzfähig machen. Das wirft uns zeitmässig zurück und wir starten natürlich viel zu spät und die 2. Welle ist damit heute nicht unser Ziel! Unsere beiden Bekannten aus Meissen haben auch Karten für heute und warten auf uns, denn sie wollten nicht unbedingt in die Welle.
Wir suchen uns einen Platz auf der Anhöhe und richten uns ein, denn es ist ja noch genug Zeit. Erstmal Kaffee und was zu trinken, damit wir das Warten auf die Vorband verkürzen. Es füllt sich und wir stellen uns langsam in Position. Während der Vorbands beschliessen wir noch einen Abstecher zu den Toiletten zu machen und wen treffen wir in der Schlange zu den Toiletten?
Unsere beiden Nachbarn und Konzertbegleiter vom letzten Jahr. Sie erzählen uns, dass sie unser zu Hause schon gesehen haben, aber wir leider nicht da waren, als sie vorbei kamen. Als sie anreisten, war es leider dunkel und daher konnten sie in der Ecke nicht nach Bekannten vom letzten Jahr suchen, um dort wieder zu campen. So landeten sie auf der anderen Seite des Platzes. 

Konzert 2 von 4: 

Nun geht es los! Endlich! Es ist einfach ein tolles Erlebnis mit rund 100.000 Menschen auf diesem Platz zu stehen und eine gigantische Party zu feiern. Der Opener, die leicht veränderte Setlist und perfektes Konzertwetter! Wir feiern und singen uns die Seele aus dem Leib. Natürlich fliessen auch Tränen aber sie sind gut und wichtig, genau so muss es sein. Mexiko und Wir bleiben nutze ich um ein paar Fotos zu machen, gegen Konzertende packt es mich wirklich und ich steh irgendwann absolut abrockend in der Masse und lass mich einfach treiben. Unsere kleine 4er Gruppe verbringt einen sensationellen Abend, eine fehlt mir sehr, aber sie steht in Welle 2 und feiert dort! Nach dem Konzert treffen wir uns mit den anderen, was erstaunlich gut klappt, trotz der vielen Menschen. Langsam sind wir nun doch erfahren, was Großveranstaltungen in Hockenheim angeht. Das war ja schliesslich schon Nummer 3 für 2015 und zwei weitere sollen ja noch folgen. 

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Leider haben wir 2 Verletze zu beklagen, einer beim Pogo und eine unschuldig durch einen Pogenden, der der ihr fies auf den Fuß gesprungen ist. Der Rückweg sieht wirklich lustig aus, die beiden humpelnden, einer humpelt mit links, eine mit rechts, stützen sich gegenseitig und wir tapsen gemütlich durch die Nacht Richtung Campingplatz. Ein gemütliches Bier zum Abschluss und dann steht die große Verabschiedung an, denn wir werden uns ja nun fast eine Woche nicht sehen.
Wir machen uns nachdem alle weg sind noch unsere obligatorischen „After-Show-Ravioli“ und lassen den Abend bei Bier und Bacardi O ausklingen und gegen halb drei werfen wir uns in die Betten. Die Nacht verlief wesentlich ruhiger als die letzten und so war die Nacht zwar kurz aber doch sehr erholsam. 

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Sonntag:
Gegen 10.00 Uhr wachte ich auf und mein erster Gedanke: Kaffee… so ging ich nach draussen und warf die Kaffeemaschine an und setzte mich mit meinem Kaffee nach draussen und beobachtete die Flucht der Camper und die Unmengen an Müll und Chaos, die sie, wie im Vorjahr, hinterlassen.
Wir haben bereits vor der Anreise beschlossen, das wir erstmal ausschlafen, frühstücken und dann langsam anfangen zu packen, denn vom Platz wird keiner geworfen und daher machen wir das alles viel gemütlicher, ist ja schliesslich Sonntag. Aus dem Frühstück wurde ein ausgiebiger Brunch und nachdem wir gespült und eine ausgiebige Kaffeepause gemacht haben, beginnen wir langsam unseren Kram zu packen. Hier und da noch einen Tratsch mit Nachbarn oder den mittlerweile anwesenden Ordnern. Alles gemütlich und unser Bus ist so konzipiert, das es relativ einfach ist zu packen, denn es passt fast alles in Alukisten, welche während des Aufenthalts im Vorzelt verwendet werden. So wird alles verpackt, unsere beiden Mülltüten kommen an den Container und die Pfandflaschen werden für die Flaschensammler separat an den Zaun gestellt, die Sitzmöbel kommen zuletzt auf die Betten und so macht uns nur das Vorzelt ein wenig Arbeit. Auch das ist schnell erledigt und wir setzen uns mit dem letzten Kaffee hin und nehmen Abschied.
Der Heimweg läuft gut und am frühen Abend treffen wir wieder zu Hause ein. Ein doch sehr schönes Wochenende, mit einem Wiedersehen mit vielen tollen Menschen und dem Kennenlernen vieler neuer toller Menschen, geht zu Ende und die Aussicht in 5 Tagen bereits wieder mit gepacktem Reisemobil gen Hockenheim zu reisen macht zwar nachdenklich aber doch freu ich mich drauf.